Was für ein Vergnügen, seit bald drei Wochen leben wir in einer herrlichen Winterlandschaft. Für die meisten Kinder ein Traum. Jetzt ist Zeit zum Schneemänner bauen, sich Schneeballschlachten zu liefern, zum Böblen, Schlitteln und sich einfach an der weissen Pracht zu freuen. An einem dieser Tage, bei herrlichem Sonnenschein, begleite ich die Unterstufenkinder mit ihren Lehrerinnen in den “Rank”. Dort wartet eine perfekte Schlittelstrecke auf die freudig ankommenden Kinder.
Schon stürmen die Ersten voller Tatendrang die Piste hoch. Doch “halt”, Frau Dunkel ruft alle zusammen und erklärt ein paar wichtige Regeln zur Sicherheit. Jetzt aber nichts wie los. Mit Elan ziehen die SchülerInnen ihre farbig knalligen Bobs den Weg hoch. Ein paar ausgefallenere Modelle mit skiartigen Kufen fallen mir erst auf, als ich die heranbrausenden RennfahrerInnen vom Rand aus beobachte.
In rasantem Tempo kommen sie um die Kurve, verlagern ihr Gewicht profimässig nach links oder rechts und überholen gekonnt. Einige sitzen sogar zu zweit auf ihrem Gefährt, das macht das Fahren noch spannender. Immer wieder purzelt bei einem waghalsigen Manöver das eine oder andere Kind aus seinem Bob. Unbeirrt stehen alle rasch wieder auf, fassen ihren Bob und stapfen erneut zum Start hinauf. Dabei werden die Vorbeifahrenden mit unzähligen “Hopp-Hopp-Rufen” angefeuert.
Die Piste scheint heute ideal. Eine gute Unterlage, festgetretener Schnee und in der unteren Hälfte lockt sogar eine kleine Schanze die Waghalsigen. Mit Geschrei “fliegen” sie darüber und landen danach etwas unsanft wieder auf der Strecke. Unten angekommen drehen die Kinder ihre Bobs ab und bringen sie so zum Stillstand. Eine Freude ihnen zuzusehen.
Die lachenden Gesichter, das fröhliche Plaudern, Quitschen und Schreien zeigen den Spass, den alle an diesem Nachmittag haben. Und ich denke, Frau Dunkel und Frau Stoffel haben absolut richtig entschieden: Heute ist “Schule im Schnee” absolut topp!
Text und Fotos: Heidi von Arb-Wiget