Vierteljährlich bereiten jeweils die Kindergartenkinder oder eine der Primarschulstufen ein Saisonznüni für alle zu. Dieses Mal sind die 3./4.-KlässlerInnen an der Reihe. Ein paar Tage im Voraus bespricht Frau Lanz mit ihrer Klasse, welche Esswaren sich dafür eignen. In Zweiergruppen erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Bild einer Gemüse- bzw. einer Fruchtsorte und besprechen miteinander, ob die abgebildete Art für’s Znüni zu empfehlen ist.
Eifrig wird diskutiert, ob es Sinn macht, Erdbeeren einzukaufen. Dafür spricht, dass sie sehr beliebt sind und meist süss schmecken. Dagegen, dass sie importiert werden und im Februar gar nicht Erdbeersaison ist. Also wird abgestimmt, wobei sich die Mehrheit der Klasse gegen Erdbeeren im Angebot ausspricht. Im Verlauf der Diskussion schält sich heraus, dass es Sinn macht, Gemüse und Früchte anzubieten, die aktuell in den Gärten zu ernten sind oder seit letztem Herbst gelagert werden. Somit ist klar, dass am kommenden Mittwoch Birnen, Äpfel, Baumnüsse, Sellerie, Pastinaken und Rüebli auf den Znünitellern liegen werden. Als Hausaufgaben klären die Kinder ab, ob sie von zu Hause eine der aufgeführten Sorten mitbringen können. Vielleicht hat jemand sogar noch Holdersirup oder Most im Keller.
Heute ist es soweit, der Znünitag ist da. Auf Gruppentischen verteilt liegen alle Esswaren, inklusiv gedörrte Zwetschgen und Apfelringli, bereit. Rüstmesser, Sparschäler und Brettli brachten die SchülerInnen von zu Hause mit. Als Erstes wird per Los bestimmt, wer was vorbereitet. Nachdem jede Gruppe von Frau Lanz nützliche Tipps erhalten hat, machen sich alle im Gang und in zwei Schulzimmern an die Arbeit.
An jedem Tisch wird geschnitten, geschält, geknackt und gehackt. Im Nu sind die “gluschtigen” Znüniplatten gefüllt. Als es zur grossen Pause läutet, stehen die farbigen Gemüse- und Früchteteller auf dem Pingpong-Tisch zum Schmaus bereit.
Alle Kinder greifen kräftig zu. Die meisten probieren auch Ungewohntes. Ab und zu erkenne ich am entsprechenden Gesichtsausdruck, ob der Bissen mundet.
Das Saisonznüni bietet eine wertvolle Gelegenheit, den Kindern bewusst zu machen, wie reich das Angebot für ein Znüni auch im Winter ist und die nachhaltige Erfahrung, als Klasse etwas Feines für alle zubereiten zu können und damit Freude zu bereiten.